
Bei dem bestehenden Gebäude, handelt es sich um ein Einzeldenkmal gemäß Denkmalschutzgesetz, welches 1876 errichtet und zuletzt 1983 umfassend generalsaniert wurde. Das Bauwerk ist Eigentum des Freistaates Bayern.
Bisher bestanden bauliche Defizite hinsichtlich der technischen Infrastruktur und der Barrierefreiheit. Die Daten- und Elektrotechnik befand sich in einem völlig unzureichenden Zustand hinsichtlich der Technik- und Zukunftsfähigkeit. Weiterhin entsprach das Gebäude nicht den Anforderungen an die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden gemäß DIN 18040. Das Projekt wurde in zwei Teilmaßnahmen eingeteilt, welche in 5 Bauabschnitte ausgeführt werden. Die Baumaßnahmen werden parallel zum laufenden Dienstbetrieb im Gebäude durchgeführt.
Durch die innerstädtische Lage des Gebäudes ergibt sich ein sehr beengtes Baufeld. Für die Baustelleneinrichtung bzw. Baustellenfahrzeuge musste daher vorübergehend eine Grünfläche in der Nähe des Haupteingangs genutzt werden.
Eine große Herausforderung war die 1. Teilmaßnahme / EDV-Neuverkabelung mit Generalsanierung des Dienstgebäudes.
Der normale Dienstbetrieb musste während der gesamten Bauausführung parallel weiterlaufen. Daher musste bei Demontage der vorhandenen Starkstrom- und Schwachstromanlagen innerhalb der Bauabschnitte jeweils auch parallel die Daten- und Stromversorgung für die weitergenutzten Büroarbeitsplätze im Gebäude aufrechterhalten werden.
Um die 2. Teilmaßnahme – Nachrüsten der Maßnahmen für Barrierefreiheit - zu realisieren, waren viele Baumaßnahmen notwendig.
Einbau eines Aufzugsschachtes aus Ortbeton für die neue barrierefreie Aufzugsanlage zur Erschließung aller Geschosse, einschließlich Herstellen der erforderlichen Durchdringungen in den vorhandenen Holzbalkendecken und Nebenarbeiten wie Anpassen der angrenzenden Bestandstüren.
Ausgleichen von vorhandenen Höhenunterschieden im Dachgeschoss zur barrierefreien Erreichbarkeit des großen Sitzungssaales, des EDV-Schulungsraumes sowie eines Großteils der Büroräume durch z.B. Rampeneinbau nach Rückbau von Podeststufen, Bodenaufdopplung in einzelnen Büroräumen
Einbau einer barrierefreien Toilette im Kellergeschoss
Nachrüstung eines Unterstützungsantriebs an der vorhandenen 2-flügeligen historischen Außentür des Haupteingangs
Umbau des vorhandenen Eingangsbereichs zu einem barrierefreien und kundenfreundlichem Anmeldebereich
Im Außenbereich waren zusätzliche Baumaßnahmen notwendig um auch dort die Barrierefreiheit sicherzustellen:
Rückbau der vorhandenen 5-stufigen Treppenanlage am Haupteingang und Einbau einer barrierefreien Rampenanlage mit Zwischenpodesten
Änderung des bestehenden Fußwegverlaufs sowie der Pflanzflächen mit Beet-Einfassungen aus Sandsteinmauerwerk
Schaffung eines barrierefreien Stellplatzes
Austausch des vorhandenen Granitpflasters, Einbau von ebenen, erschütterungsfreien Bodenbelägen bis zum Haupteingang
Entsprechende Wegebeleuchtung
Des Weiteren wurden im Zuge der Generalsanierung neue Flucht- und Rettungswegepläne erstellt. Eine genaue Planung und Ausführung der beiden Teilmaßnahmen war erforderlich, damit die umfangreichen baulichen Eingriffe ineinandergreifen konnten. Somit wurden spätere Rückbau- bzw. Umbauarbeiten im Bereich von Büroräumen mit kompletter technischer Infrastruktur vermieden.
Aktuell finden noch immer Bau- und Sanierungsmaßnahmen statt und werden Mitte diesen Jahres zum Abschluß gebracht.