PROJEKTE

Umbau und Erweiterung einer Industriehalle

Industriehalle mit Maschinen und Rohren

Ausgangslage und Herausforderung

Aufgabe war es, die Hälfte einer Industriehalle mit 4.200 m² zu sanieren und für die Logistik der zukünftigen Nutzung zu erweitern. Der sanierte Bereich sollte fünf Pressen für die Metallbearbeitung aus einem weiteren Standort des Auftraggebers aufnehmen. Für den Materialfluss wurde der Logistikanbau von rund 650 m² an die Stirnseite der Halle angedockt. FPB wurde mit der Gebäudeplanung in Lph. 1-8 sowie der Termin- und Kostensteuerung der Maßnahme beauftragt. Die besondere Herausforderung lag in der auf Grund vor Beauftragung bereits fixierter, äußerst enger Maschinenanliefertermine, die zwingend einzuhalten waren. Gleichzeitig galt es, die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen im laufenden Nutzerbetrieb zu bewältigen. Ein besonderer Benchmark konnte damit gesetzt werden, dass im Laufe der Entwurfsplanung verabredete Baubudget von ca. 5.4 Mio €, sogar knapp zu unterschreiten. Dies ist besonders bemerkenswert, da im Zuge der Planung der Einbringung benötigter Fundamente historisches Material der teilweise vorgefundenen Unterkellerung der Halle verarbeitet werden musste.

Arbeiten im laufenden Betrieb

Während der Sanierungsphase blieben die bestehenden Schmiedeanlagen auf der verbleibenden Hallenfläche weiterhin in Betrieb. Eine bauliche Trennung des Baustellenbereichs erfolgte bei Bedarf durch temporäre Bauzäune, um Sicherheit und Abläufe aufrechtzuerhalten.

Schadstoffsanierung und Fundamentarbeiten

Im Zuge der Bestandsanierung wurden vorhandene Unterkellerungen auf Schadstoffe untersucht, gereinigt und anschließend verfüllt. Die Fundamente für die neuen Pressen wurden teils auf diese ehemaligen Kellerbereiche gesetzt. Alternativ kam ein Rückbau der vorhandenen Bodenplatte inklusive Teilaufbruch zum Tragen, um neue Gründungen zu ermöglichen.

Planung mit historischem Material

Für die präzise Fundamentierung wurden teils Jahrzehnte alte Aufstellpläne aus den Archiven des Bauherrn gesichtet. So konnten die erforderlichen Einbauteile für die spätere Maschinenbefestigung ermittelt werden. Ein begleitendes Schwingungsgutachten stellte sicher, dass die Schwingungsübertragung der tonnenschweren Maschinen in das Tragwerk des Gebäudes vermieden wird. Die daraus resultierenden Anforderungen wurden in der Planung als entsprechende Vorgaben formuliert.

Mithilfe eines Gitters wurde das Fundament neu umgesetzt

Präzision bei der Umsetzung

Die Fundamentierung wurde unter Einsatz unterschiedlicher Hilfsgerüste als erster Bauabschnitt betoniert. Aufgrund der sehr geringen Bautoleranzen von unter 5 mm, vorgegeben durch den Maschinenhersteller, wurden die Arbeiten durch Vermessungsingenieure begleitet. Für den Einbau wurden spezielle Schablonen durch einen Schlosserbetrieb gefertigt.

Logistik und Terminplanung

Eine besondere Herausforderung stellte der bereits zu Projektbeginn fixierte Zeitplan für Anlieferung und Inbetriebnahme der Maschinen dar. Die Einbringung der Pressen erfolgte abschnittsweise gemäß Lieferterminen, während parallel noch an weiteren Fundamenten sowie an der Sanierung der Halle gearbeitet wurde. Vom Projektstart über alle Planungsphasen bis zur Anlieferung der ersten Maschine vergingen lediglich elf Monate.

Erweiterung der Logistikhalle

Zeitgleich zur Maschinenanlieferung wurde der Logistikanbau realisiert. Für die reibungslose Einbringung der Maschinen wurden temporäre Fahrwege über die Baustellenfläche eingerichtet und freigehalten. Das neue Bauvolumen wurde als Stahlbeton-Fertigteilskelett mit einer Isopanelfassade ausgeführt. Die Kommissionierung des Materials erfolgt künftig direkt innerhalb der Halle. Zwei großformatige Tore sorgen für eine optimale Einbindung in den Materialfluss des Bauherrn.

Außenanlagen

Zum Abschluss wurden die Zufahrten im Bereich der Außenanlagen neu erstellt. Darüber hinaus erfolgte eine Neuordnung der Lagerflächen auf der Ostseite des Gebäudes, um die Materiallagerung effizienter zu gestalten.

Projektabwicklung

Das gesamte Vorhaben wurde unter Anwendung innovativer Lean-Abwicklungsmethoden umgesetzt – in enger Abstimmung mit dem Bauherrnvertreter und täglicher Präsenz auf der Baustelle während der gesamten Bauphase.

Ergebnis

Die Maßnahme wurde termin- und kostengerecht abgeschlossen – und das sogar bei Unterschreitung des vorgesehenen Kostenrahmens.

AUFGABE

Sanierung und Erweiterung einer Werkhalle

LÖSUNG

  • Bewältigung des Terminplans ab dem ersten Projekttag
  • Bewältigung äußerst geringer möglicher Bautoleranzen zur Maschinenaufstellung
  • Ausschreibungen vor und parallel zur Planung
  • Tägliche Baustellenkoordination vor Ort über 16 Monate
  • Umbau historischer Bausubstanz im laufenden Betrieb

LEISTUNG

Architektur vom Entwurf bis zur Realisierung und Abnahme

Blick in die Industriehalle.

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