
Nach mehrjähriger Projektentwicklung zur Umnutzung des alten Schulhauses Leinburg sowie dessen Anbaus fiel 2012 die Entscheidung, das alte
1905 erbaute Schulhaus zu erhalten. Wenn gleich das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, so handelt es sich doch um ein eindrucksvolles
Gebäude mit einer Fassade im Stil des Historismus.
Dementgegen konnte der 1959 errichtete Anbau auf Grund seiner maroden Substanz nicht erhalten werden. Die im Zuge der Projektentwicklung
durch Fischer Planen und Bauen erstellten Wirtschaftlichkeitsberechnungen belegten dies. Der Abriss und Neubau eines barrierefreien Gesundheitszentrums war die weit wirtschaftlichere Variante.
Im Zuge der Projektentwicklung wurde ebenfalls die Nutzersuche durchgeführt und die Anzahl, sowie Größe der Mieteinheiten bedarfsorientiert auf Leinburg abgestimmt. Den Bauherren unterstützend, wurden die Mietverträge gestaltet und die Vertragsverhandlungen geführt.
Der Neubau des barrierefreien Gesundheitszentrums wird durch ein Foyer, welches ebenfalls barrierefrei ist, mit dem alten Schulhaus verbunden. Sowohl Gesundheitszentrum als auch Foyer werden als sachliche Flachbauten konzipiert, um die Formensprache des Altbaus zur Geltung zu bringen. Der Hanglage Rechnung tragend, wird jeweils ein Souterrain, ein Erd- und ein Obergeschoss errichtet.
Neben dem historischen Altbau auf engstem Raum einen modernen Neubau zu errichten, war eine der wesentlichen architektonischen Herausforderungen.
Weiterhin war die harmonische Integration der vielfältigen Nutzer der Gebäude eine besondere Herausforderung. Im neu erbauten Gesundheitszentrum werden ein Allgemeinarzt, ein Zahnarzt, eine Physiotherapie, eine Massagepraxis, eine Diakoniestation sowie eine Wohnung untergebracht, während der Altbau als Gemeindezentrum von der Volkshochschule sowie den örtlichen Vereinen genutzt wird.
Das alte Schulgebäude wurde generalsaniert. Besonderer Wert wurde auf energetische, brandschutztechnische und sicherheitstechnische Aspekte gelegt, z. B. wurde die zu schmale und zu steile Treppe im Inneren durch eine frei stehende Fluchttreppe ersetzt, um eine angemessene Erschließung sowie die brandschutztechnischen Aspekte zu berücksichtigen.
Die energetische Ertüchtigung der sichtbar bleibenden historischen Sichtmauerfassade war eine besondere Herausforderung. Im Inneren wurde die Dachkonstruktion, ein so genanntes „Sprungwerk“ freigelegt, was für eine äußerst anspruchsvolle Gestaltung sorgt.